Jetzt: Missionsgemeinschaft Familie Mariens: Lodate il Signore dai cieli
Missionsgemeinschaft Familie Mariens: Lodate il Signore dai cieli

Angola

  • ca. 33 Millionen Einwohner
  • davon ca. 18 Millionen Katholiken
  • Amtssprache: Portugiesisch; über 40 gesprochene Bantu-Sprachen
  • Fläche: 1.246.700 km2
  • HDI: Platz 149 von 189
  • Spendenziel: 120.000 Euro

 

Ziel 2022:

Stärken wir Radio Maria Angola mit einer zweiten Station in Uige! 

Gesellschaft

Angolas Bevölkerung wächst rasant. Der Altersdurchschnitt liegt bei gerade einmal 15 Jahren. Die humanitäre Situation ist katastrophal: Nur ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu medizinischer Versorgung. Verschmutztes Trinkwasser, der Verzehr von rohem Fleisch und verschmutztem Essen sind Auslöser für unzählige Krankheiten. Bereits mehrere Choleraepidemien breiteten sich unter der Bevölkerung aus. Weitere Krankheiten wie Tuberkulose und Wurmbefall sind keine Seltenheit, ebenso Malaria oder Meningitis. Dadurch sind Durchfallerkrankungen und Atemwegsentzündungen häufige Todesursachen. Die Kindersterblichkeitsrate ist die zweithöchste weltweit. Im Durchschnitt stirbt alle drei Minuten ein Kind. Auch verscheiden viele Mütter kurz nach der Geburt. 

Der Großteil der Bevölkerung lebt in Armut. Zwar exportiert Angola Rohstoffe wie Diamanten und Erdöl, importiert dafür aber selbst viele Produkte wie Mineralwasser aus dem Ausland. Das Stromnetz wurde ausgebaut, ist aber dennoch nicht flächendeckend und instabil. Immerhin hat rund die Hälfte der Bevölkerung ein Mobiltelefon. Die Kolonialherrschaft Portugals und Bürgerkrige verhinderten eine gute, allgemeine Bildung. Obwohl relativ viele Kinder die Grundschule besuchen, wiederholen viele eine oder mehrere Klassen. Die wenigsten Kinder besuchen die Schule länger als fünf Jahre. Eine große Rolle spielt dabei, dass ein Personalausweis zum Schulbesuch nötig ist, den aber kaum Kinder besitzen. 

Geschichte

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Angola von der Kolonialmacht Portugal eingenommen. Der Bevölkerung war in dieser langen Zeit der Zugang zu Bildung verwehrt. In den 1950ern bildete sich nationalistischer Widerstand, der schließlich in einem Befreiungskampf gipfelte. Noch während der Befreiung begann die Weiterentwicklung der Industrie und der Dienstleistungen des Landes. Durch einen Militärputsch in Portugal endete der Kampf um die Unabhängigkeit abrupt.

Daran knüpfte jedoch nahtlos ein Bürgerkrieg an: Während die eine Seite der Unabhängigkeitskämpfer, die Bewegungen UNITA und FNLA, Unterstützung durch die USA und Südafrika erhielt, wurde die andere Seite, die MPLA, durch die Sowjetunion und Kuba unterstützt. Die FNLA schied früh aus dem Konflikt aus und mit der Zeit gewann die MPLA die Oberhand. Sie errichtete ein politisch-ökonomisches System nach dem Vorbild der großen sozialistischen Länder. In den 90er Jahren wandte sich die Partei von der kommunistischen Ideologie ab und unterzeichnete einen Friedensvertrag mit der UNITA. Ein Mehrparteiensystem wurde eingeführt, die MPLA blieb jedoch an der Macht. Gleichzeitig gingen die Kämpfe noch Jahre ungehindert weiter. Der Bürgerkrieg endete schließlich jäh, als der Anführer der UNITA 2002 erschossen wurde. Mit dem Ende des langen, blutigen Konfliktes konnte der Wiederaufbau des Landes beginnen.

Unter dem aktuellen Präsident scheint die Korruption abzunehmen, während sich Grundrechte wie Pressefreiheit langsam verbessern.

Religion

In Angola gibt es über 1000 Religionsgemeinschaften. Der Anteil der Christen liegt bei 78 %. Davon sind ca. 40 % katholisch und etwas weniger protestantisch, während die Glaubenspraxis von Traditionen der ethnischen Religionen Angolas durchzogen ist. Trotz der vielen Christen in Angola, befindet sich das Land auf Rang 66 des Weltverfolgungsindex' von Open Doors, der das Ausmaß der Christenverfolgung bestimmt. Das Hilfswerk attestiert Angola ein "hohe[s] bis sehr hohe[s] Maß an Verfolgung und Diskriminierung". Dennoch beachtet die Politik hin und wieder Aussagen der Kirche. Um der Bevölkerung zu helfen, betreibt die Kirche zusätzlich soziale Einrichtungen.

Im Gegensatz zum Christentum, bilden die Anhänger des Islam eine klare Minderheit. Seit 2013 erkennt die angolanische Regierung keine islamischen Vereinigungen an, woraufhin u. a. viele Moscheen eingeschränkt oder geschlossen wurden.